Fällt das Stichwort Erasmus, denken die meisten zunächst einmal an Studenten und Studentinnen, tatsächlich ist das Erasmus+-Programm aber auch für Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit, an internationalen Projekten innerhalb der EU teilzunehmen und dort von- und miteinander zu lernen.
Die Schülergruppe rund um den GenEthics-Projektkurs der Q1 unserer Schule hat im Rahmen dieses Erasmus+-Projekts im Laufe des letzten Jahres zusammen mit schwedischen und rumänischen Schülerinnen und Schülern an dem Thema Stammzellen unter dem Titel GenEthics gearbeitet. Das Highlight dieser Zeit waren dabei die drei Realbegegnungen in Constanta, Stockholm und Essen mit intensiven Arbeitsphasen, deren Ergebnisse Sie auch auf der Erasmus-Website finden können.
Unsere erste Fahrt im Oktober 2022 nach Constanta, einer Großstadt im Süden von Rumänien am schwarzen Meer, war geprägt vom ersten Kennenlernen, da der Kontakt bis zu diesem Zeitpunkt nur über Videokonferenzen stattgefunden hatte. Trotzdem hatten sich alle schnell eingefunden und zusammen konnten wir den wunderschönen Strand direkt neben der Schule bestaunen und die fachliche Arbeit mit Unterstützung durch die Lehrerinnen und Lehrer und eingeladene Fachleute beginnen. Teil dieser Arbeit war zum Beispiel eine Diskussion über Abtreibung und Stammzellgewinnung und der Besuch im biologischen Trakt der örtlichen Universität, wo wir mit einem Professor sprechen konnten.
Ein bisschen Spaß durfte im Programm aber auch nicht fehlen, wie beispielsweise die Besichtigung eines Dino-Parks und einer Vorstellung im Planetarium, bevor wir nach einer spannenden, aber auch anstrengenden Woche wieder zurück nach Essen reisten.
Die zweite Reise vom 16. bis zum 20. Dezember 2023 ging in die Hauptstadt Schwedens, Stockholm. Auch dort durften wir eine Woche voller Programm und tollen Aktivitäten erleben. Auch hier ging es natürlich wieder darum, unser Wissen zur Stammzellforschung zu erweitern. Im Vorfeld hatte jede von den drei Partnerschulen ein Plakat vorbereitet, auf welchem eine wissenschaftliche Forschung vorgestellt wurde, von der wir glauben, dass sie ein großes Potential hat. Diese wurden dann schließlich von allen und vor allen vorgestellt und anschließend von den Lehrkräften nominiert. Wir haben auch Institute besuchen dürfen und haben viel Neues zu CRISPR und genetisch modifizierten Organismen gelernt. Neben diesen Aktivitäten haben wir auch Planetarien und Museen besucht, wo wir auch immer wieder Zeit hatten, uns mit den Schülern der anderen Schulen auszutauschen und uns näher kennenzulernen. Diese Woche in Schweden ist sehr schnell vergangen, und dann ging es auch schon wieder nach Deutschland.
Das Treffen in Essen fand zwischen dem 27. und 31. März 2023 statt. Das Programm war sehr vielfältig gestaltet mit sowohl kulturellen als auch biologischen Themen. Wir hatten die Möglichkeit, im Uniklinikum einen Einblick in die Arbeit und Forschung von Biologen und Biologinnen zu bekommen. Des Weiteren hatten wir Kontakt mit einer Stammzellexpertin aus Dublin und konnten uns via Videoanruf austauschen und Fragen stellen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektkurses haben auch an einer sciencefair gearbeitet, welche dann Schülerinnen und Schülern des MWGs als fertiges Produkt vorgestellt wurde. Das Thema der sciencefair drehte sich rund um Stammzellen und die (in den einzelnen Ländern unterschiedliche) Gesetzeslage bezüglich der Forschung zu diesen. Neben dem wissenschaftlichen Programm haben wir auch weitere Ausflüge zum Escape-Room und zur Zeche Zollverein unternommen, welche ebenfalls im Programm der Woche eingeplant waren. Der Austausch endete mit einer Feier und einer Abschlusszeremonie, in welcher die Schulleitung die Urkunden für die Teilnahme an diesem Erasmus+-Projekt überreichte. Das Treffen hier in Deutschland war das letzte der insgesamt drei Treffen in diesem Schuljahr, welche nur möglich gewesen sind, da das Projekt glücklicherweise um ein Jahr verlängert worden war. Der in der Projektbewilligung ausgeschriebene Zeitraum betraf die Jahre 2020 bis 2022, die Pandemie ließ in dieser Zeit jedoch nur Onlineaktivitäten zu, so dass wir dem PAAD (der für uns zuständigen Nationalagentur) sehr dankbar für das Ermöglichen der Realbegegnungen, der beantragten Mobilitäten, sind.
Durch dieses Projekt haben wir als Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, viel Neues sowohl bezüglich der Forschung als auch anderer Kulturen zu lernen. Wir konnten neue Kontakte knüpfen und andere Länder bereisen. GenEthics war eine tolle Erfahrung für alle, die daran teilnehmen durften, und etwas, was uns sicherlich immer in Erinnerung bleiben wird.