Französisch stellt neben Englisch und Deutsch die wichtigste Amts- und Arbeitssprache in der Europäischen Union dar. Sie wird weltweit auf allen Kontinenten gesprochen und ist oft Arbeitssprache in international tätigen Organisationen. Sowohl in kulturellen als auch in naturwissenschaftlichen, technischen Bereichen sowie im Handel bestehen ausgeprägte Beziehungen zwischen deutschen und französischsprachigen Unternehmen und Organisationen. Entsprechend sind Kenntnisse im Französischen in einer Vielzahl von Branchen von Vorteil.
Latein ist eine Wissenschaftssprache und bereitet auf akademische Berufe vor, weil aus dem Lateinischen viele Fremd- und Lehnworte abgeleitet werden. Lateinschülerinnen und -schüler üben sich sehr früh in einem selbstverständlichen Umgang mit dieser „Sprache der Wissenschaft“. Durch die Analyse von Texten aller Art wird darüber hinaus ein Gespür für Rhetorik und ihre Wirkung vermittelt und so einerseits eine Vorbereitung und Sensibilisierung für eigenes Sprechen und Reden erreicht, andererseits eine Grundlage geschaffen, Sprechen und Reden eines Gegenübers zu beurteilen und zu analysieren.
Einige Studienfächer (vor allem Sprachen, aber auch die Geistes- und Humanwissenschaften) verlangen den Nachweis von Kenntnissen in einer modernen Fremdsprache zusätzlich zu Englisch. Dieser Nachweis kann mit Französischkenntnissen erbracht werden.
Lateinkenntnisse oder der Nachweis des Latinums werden in der Regel für das Studium der Germanistik sowie der romanischen Sprachen, Griechisch, Hebraistik und Geschichtswissenschaft vorausgesetzt.
Für ein Jura- oder Medizinstudium sind Lateinkenntnisse von Vorteil, müssen aber i. d. R. nicht an allen Universitäten nachgewiesen werden. Notwendige Kenntnisse werden in Terminologiekursen zu Studienbeginn angeboten. Lateinkenntnisse erleichtern allerdings das Absolvieren dieser Kurse.
Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass eine der beiden Sprachen schwerer ist. Der Erfolg in beiden Fächern ist geknüpft an die Bereitschaft, kontinuierlich und systematisch die Sprache zu erlernen. Eine aktive Mitarbeit im Unterricht und das regelmäßige Üben von Wortschatz und Formen sind dafür wichtig.
Der Arbeitsaufwand ist vergleichbar. In beiden Fächern wird das System der Sprache vermittelt, wofür Wortschatz und grammatische Strukturen eingeübt werden müssen.
Grundsätzlich gilt, dass Schülerinnen und Schüler mit einer diagnostizierten Lese-Rechtschreibschwäche einen Antrag auf Nachteilsausgleich stellen können, der für beide Fächer gewährt wird. Die Wahl des Faches ist davon unabhängig.
Es ist schwer zu sagen, mit welcher Sprachenwahl Schülerinnen und Schüler mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten die einfachere Wahl treffen. Im Lateinischen kommt es auf die genaue Analyse von Buchstabenkombinationen für eine korrekte Übersetzung an und Übersetzungstexte werden auf Deutsch verfasst. Im Französischen kann die korrekte Schreibung der französischen Wörter eine Herausforderung sein sowie das Erlernen von bspw. Verbkonjugationen. Ihr Kind sollte mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten trotzdem nach Neigung wählen und das Fach aussuchen, das ihm inhaltlich mehr zusagt.
Nein. Die Wahl ist verbindlich.
Ja. Ein Kind, das Französisch wählt, wird einen Französischkurs besuchen. Ein Kind, das Latein wählt, einen Lateinkurs.
Nein. Latein und Französisch werden klassenübergreifend im Kurssystem unterrichtet – genauso wie Religion und Philosophie.
Nein. Sowohl der Französisch- als auch der Lateinunterricht ist so angelegt und gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben ohne die elterliche Unterstützung leisten können. Und das Abfragen von Vokabeln ist auch gut möglich, wenn die Sprache nicht beherrscht wird.
Französisch oder Latein können nur zu Beginn der 7. Klasse gewählt werden.
In Klasse 7 ist der einzige Zeitpunkt, zu dem eine der beiden Sprachen gewählt werden kann. Beides ist nicht möglich.
Ja, Französisch und Latein können als drittes (schriftlich) oder viertes (mündlich) Abiturfach gewählt werden.
Zum Ende der Klasse 10 kann das Fach abgewählt werden, aber selbstverständlich auch in der Oberstufe bis zum Abitur weitergeführt werden.
Zusätzlich zu Französisch oder Latein ab Klasse 7 kann Spanisch ab Klasse 9 oder 11 gewählt werden.
Beide Fächer werden mit derselben Stundenzahl unterrichtet:
In den Jahrgängen 7 bis 9 sind es jeweils 4 Stunden pro Woche. Ab Klasse 10 werden drei Unterrichtsstunden Französisch/Latein erteilt.
Die Zahl der Klassenarbeiten ist in beiden Fächern gleich:
In den Klassen 7 und 8 werden jeweils drei Klassenarbeiten pro Halbjahr geschrieben. In Klasse 9 werden im ersten Halbjahr zwei, im zweiten Halbjahr drei Arbeiten geschrieben. Ab Klasse 10 gibt es jeweils zwei Arbeiten bzw. Klausuren pro Halbjahr.
In Französisch wird in Klassen 7 und 9 jeweils eine Arbeit durch eine mündliche Prüfung ersetzt, ebenso eine in der Oberstufe (Q1). In Latein gibt es in den Jahrgängen 7-9 jeweils eine Klassenarbeit in einem alternativen Format.
Ja! Im Jahrgang 8 gibt es einen Tagesausflug nach Lüttich (Liège) bzw. Xanten.
Für die Französischschülerinnen und -schüler findet im zweijährigen Wechsel für ca. 20-25 Schülerinnen und Schüler alternierend ein Schüleraustausch mit Troyes (Nord-Ost-Frankreich, Champagne) oder eine Drittortbegegnung in Straßburg mit den Partnerschülerinnen und -schülern aus Troyes statt.
In der Oberstufe unternehmen die Französischschülerinnen und -schüler eine mehrtägige Exkursion nach Paris oder in eine andere Stadt (z. B. Lille). Für die Lateinschülerinnen und -schüler steht eine 6-tägige Romexkursion an.
Weitere individuelle Austauschmöglichkeiten mit französischsprachigen Ländern gibt es ab Klasse 10, z. B. mit dem Brigitte-Sauzay-Programm: Es unterstützt Aufenthalte von 1 bis 3 Monaten. Zudem ist es möglich, das Betriebspraktikum in Klasse 10 im französischsprachigen Ausland zu verbringen.
Je nach Angebot finden im Rahmen des Lateinunterrichts Ausstellungs- und Theaterbesuche statt.
Fremdsprachenunterricht bedeutet vorrangig, sich das System der Sprache über Wortschatz und Grammatik zu erarbeiten. Sowohl in Latein als auch in Französisch steht das Erlernen der Sprache im Vordergrund. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler interkulturell handlungsfähig zu machen. Für Französisch bedeutet dies schwerpunktmäßig die Fähigkeit, sich des Französischen als Kommunikationsmittel in Begegnungssituationen zu bedienen. Im Lateinischen liegt der Schwerpunkt auf dem Verständnis kultureller, sprachlicher sowie historischer Zusammenhänge und deren Aktualität für die heutige Gesellschaft (Stichwort „historische Kommunikation“).
Beide Fächer vermitteln Kenntnisse einer romanischen Sprache, wobei Lateinisch die Wurzel dieser darstellt, und erleichtern somit das Erlernen weiterer Sprachen aus dieser Sprachfamilie wie Spanisch, Italienisch, Portugiesisch oder Rumänisch.
Französisch ist eine weltweit gesprochene Sprache mit einer großartigen Vielfalt an Sprach- und Kulturräumen in Europa, Afrika und Nordamerika. Entsprechend zielt der Unterricht darauf ab, das Sprechen des Französischen zu erlernen und einzuüben. Die Unterrichtssprache ist Französisch und die Schülerinnen und Schüler üben das Verstehen und Sprechen/Schreiben über das „Sprachbad“ im Unterricht, also den intensiven Kontakt mit der Sprache. Der Unterricht ist auf die Anwendung des Französischen ausgerichtet.
Der Lateinunterricht findet in der Regel auf Deutsch statt und hat zum Ziel, die lateinische Sprache durch die Untersuchung des Sprachsystems zu vermitteln sowie die Kompetenzen im Deutschen zu stärken. Der Fokus liegt im Unterschied zum Französischunterricht auf dem Verständnis kultureller Handlungsweisen und Wertevermittlung ausgehend von den lateinischen Quelltexten sowie in der Sensibilisierung für (die deutsche) Sprache.
Das Latinum ist der Nachweis über Kenntnisse im Lateinischen und ein Exzellenz-Zertifikat. Mit dem Zeugnis Jahrgangsstufe 11 (Einführungsphase gymnasiale Oberstufe) wird (automatisch) die Anwartschaft auf das Latinum erworben, das mit dem Abiturzeugnis verliehen wird.
Latein ist eine Sprache, die nicht aktiv gesprochen wird. Ansonsten wird sie im Unterricht sehr lebendig.
Ja, in beiden Fächern besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an Wettbewerben. In Latein ist die Vorbereitung auf den Bundeswettbewerb Fremdsprachen fester Bestandteil des Schulinternen Lehrplans.
Die französische Rechtschreibung erscheint auf den ersten Blick schwer, weil sie deutlich von der Aussprache abweicht. Aber sie folgt sehr eindeutigen Regeln und kann leicht erlernt werden. Sie besitzt außerdem viel weniger Ausnahmen als die englische Sprache.
Ebenso verhält es sich mit der Aussprache. Nur einige Buchstabenkombinationen werden anders gesprochen als geschrieben und diese sind leicht zu erlernen.
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- c.bretthauer@mwg-essen.de (Französisch)
- Susanne.rottenecker@schule.essen.de (Latein)
Die Fachschaften Französisch und Latein
Stand: 10. Mai 2022