Matteo, der drei Monate im Rahmen eines Brigitte-Sauzay-Austausches in Amiens verbracht hat, erzählt von seinen Erfahrungen:
Ich bin am 6. Januar 2024 zusammen mit Nia Zaridze, der anderen Austauschschülerin, am Kölner Hauptbahnhof aufgebrochen. Nach einer etwa vierstündigen Zugfahrt sind wir in Paris angekommen. Dort wurden wir beide ganz herzlich von unseren Gastfamilien in Empfang genommen. Mein Austauschpartner heißt Raphaёl Bochent und geht in die Deuxième, also in die zehnte Klasse. Von Paris aus bin ich danach mit meiner Gastfamilie ungefähr zwei Stunden nach Cottenchy gefahren. So heißt das kleine Dorf, in dem ich gelebt habe. Die nächste größere Stadt ist Amiens mit 133.000 Einwohnern, wo ich auch die Schule besucht habe. An meinem ersten Schultag habe ich Frau Braun getroffen. Sie ist die Deutschlehrerin meines Austauschschülers und gleichzeitig hat sie den Austausch mitorganisiert. In den nächsten Tagen habe ich die Schule kennengelernt und habe direkt viele Unterschiede festgestellt. Die französischen Schülerinnen und Schüler bleiben viel länger in der Schule, manchmal sogar bis 18 Uhr. Außerdem essen alle Schüler gemeinsam Mittag und haben generell längere Pausen bis hin zu manchmal vier Stunden ohne Unterricht. An meinem vierten Schultag bin ich in meine Klasse gekommen und habe auch direkt einen Mentor bekommen. Mein Mentor hieß Hugo und hat mir sehr geholfen, mich in der Klasse einzuleben. Die erste Woche war sehr anstrengend auf Grund der ganzen neuen Eindrücke und weil ich immer Französisch gesprochen habe. Ich kam nach der Schule immer ungewohnt spät nach Hause, habe noch zu Abend gegessen und bin danach oft schon ins Bett gegangen. Das Essen in Frankreich hat mir sehr gefallen. Es gab jeden Abend warmes Essen, wie zum Beispiel mein neues Lieblingsessen „Crozets“. Das sind traditionelle kleine quadratische Nudeln, die man mit einer Käsesauce isst. Da ich auf dem Dorf gelebt habe, wurde ich jeden Morgen ungefähr 20 Minuten zur Schule gefahren. Ich bin ganz sicher nie im Auto eingeschlafen …
In den folgenden Wochen habe ich mich in den Alltag der französischen Schüler eingelebt und habe gemerkt, wie anstrengend und durchgetaktet er für die meisten Schüler ist. Ich musste zum Glück nicht an jedem Unterricht teilnehmen, sondern konnte mich zum Beispiel gegen Latein oder Italienisch entscheiden. Ich hatte das Glück, an einer Basketball-AG teilnehmen zu können, und besuchte auch das Training eines lokalen Fußballvereins. An den Wochenenden habe ich mich oft mit Freunden getroffen oder habe etwas mit meiner Gastfamilie unternommen. Meine Gastfamilie war immer sehr herzlich und hat mich viel unterstützt beim Französischlernen. Ich habe auch Verwandte und Freunde der Gastfamilie kennengelernt und habe nur gute Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel habe ich die Großeltern besucht oder bin zu Familientreffen gefahren. In der Familie und auch in der Schule habe ich mich sehr wohlgefühlt. Insgesamt war ich zwei Monate in Frankreich. Es hat sich jedoch viel kürzer angefühlt, weil ich fast immer beschäftigt war. Besonders die zweite Hälfte ist geradezu verflogen. Der Schüleraustausch hat mir persönlich viel gebracht, da ich das Gefühl habe, große Fortschritte im Sprachlichen gemacht zu haben und viele interessente Einblicke in die französische Kultur sowie auch Gesellschaft bekommen zu haben. Ich habe viel aus Frankreich mitgenommen und bin sehr dankbar, dass ich an diesem Austauschprojekt teilnehmen konnte. Raphaёl und ich werden sicher noch in Kontakt bleiben.
Matteo Vehre, 9d
Im folgenden Artikel erzählt Raphaël, der Austauschpartner von Matteo, über Matteos Zeit in Amiens und schildert seine Sicht auf dessen Austausch:
Matteo, der mein Austauschpartner ist, hat zwei Monate in Frankreich bei mir verbracht. Am Anfang war es ein bisschen schwer, denn wir kannten uns nicht so gut, aber dank unserer Anstrengungen ist eine Freundschaft entstanden. Man muss auch sagen, dass ein Austausch nicht immer so gut läuft. Zum Glück verstehe ich mich sehr gut mit Matteo. Während dieser zwei Monate habe ich Matteo unsere Stadt und unsere Region gezeigt. Wir haben auch eine Woche in der Bretagne verbracht. Es ist auch wichtig, Hobbys weiter auszuüben, auch im Gastland. Deshalb hat Matteo Fußball gespielt. Wir haben auch oft Ausflüge gemacht. Zum Beispiel waren wir oft in der Eishalle. Es war auch wahrscheinlich schwer für Matteo, denn er musste sich an eine neue Kultur gewöhnen. Die Kommunikation war auch ein bisschen schwer. Aber danach wurde es besser. Deshalb kann Matteo heute sehr gut Französisch. Wir haben fast nur auf Französisch geredet. Außerdem hat er sein Niveau sehr verbessert. Matteo hat auch die französischen Traditionen entdeckt. Zum Beispiel das lange, französische Mittagessen während der Familientreffen. Die französische Schule dauert viel länger als die deutsche. Wir haben auch mehr Freistunden als die deutschen Schülerinnen und Schüler. Dieser Austausch war wirklich eine sehr schöne Erfahrung. Zum Glück habe ich mit Matteo viele gemeinsame Hobbys, wie z. B. Fußball, Volleyball, Videospiele und Klettern. Zum Schluss möchte ich sagen, dass dieser Austausch ein schöner Beweis der deutsch-französischen Freundschaft ist. Das zeigt uns, dass Menschen auch nach Kriegen immer feste Freundschaften schließen können.
Raphael Bochent aus Amiens, 16 Jahre alt
In der Folge erfahren wir, wie Amjad Fouat, der ebenfalls am einem zweimonatigen Brigitte-Sauzay-Austausch in Essen teilgenommen hat, den Austausch erlebt hat:
Hallo alle zusammen,
ich bin Amjad Fouad und in diesem Artikel werde ich über meinen Austausch in Essen schreiben. Ganz am Anfang hatte ich Angst, aber mit der Zeit und dank meiner Austauschfamilie fühlte ich mich nach zwei Wochen wohler. Es war eine wunderbare Erfahrung aus sprachlicher Seite, aber auch aus sportlicher Sicht, dank des VV-Humann-Volleyball-Clubs und des Vaters meines Gastschülers, Herrn Portuondo, der in einem Volleyballverein ist und mich zu seinem Training mitgenommen hat. Wenn ich rede, ist mein Sprechen flüssiger geworden; außerdem habe ich mehr Vokabular und habe daneben mein mündliches Verständnis verbessert. Ich verbinde mit diesem Austausch nur positive Gefühle. Zwar fühlte ich mich manchmal allein, aber das ist normal, wenn du in ein anderes Land fährst und alle die Dinge, die du kennst, verschwunden sind.
Die Aufnahme in der Schule sowie die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9e waren sehr nett zu mir. Das Verhältnis zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern ist anders. Es war für mich interessant zu sehen, dass in Deutschland die Lehrerinnen und Lehrer präsenter für ihre Schülerinnen und Schüler sind als in Frankreich.
Mein Austauschpartner Aaron hat mich sehr gut in seine Freundesgruppe integriert. Ich habe viel Zeit mit dieser Gruppe, die sehr nett ist, verbracht. Meine Austauschfamilie hat mir verschiedene Städte gezeigt, zum Beispiel Düsseldorf, Duisburg oder Bochum. Die Gebäude haben mir gefallen wie die Rathäuser genau oder die Wohnhäuser.
Ich kann nur jedem einen Austausch empfehlen und werde mich immer an meine Zeit in Essen erinnern.
Amjad Fouad aus Amiens, 16 Jahre alt