Im Rahmen des internationalen Ippolito-Projekts hatten wir als Schülerinnen- und Schülergruppe die Möglichkeit, vom 21. bis zum 25. Mai 2025 an einer fünftägigen kulturellen Begegnung in Reggio Calabria in Süditalien teilzunehmen. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Italien, Schweden, Rumänien, Moldawien, Portugal und Polen verbrachten wir eine intensive Woche voller Begegnungen, Kunst und einer Menge Spaß.
Am Mittwochabend trafen wir um 18 Uhr in Reggio Calabria im Hotel ein, in dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Schulen untergebracht waren. Nachdem das Gepäck im Zimmer verstaut worden war und man sich den Zimmergenossen vorgestellt hatte, kamen alle Nationen zusammen und jedes Land stellte sich zunächst einmal vor. Anschließend wurde man in gemischten Gruppen, mit denen man in den folgenden Tagen noch viel gemeinsam machen würde, zusammengesetzt und es kam zum Austausch. Beim Abendessen wurden dann die ersten Freundschaften geknüpft. Am Abend trafen sich dann alle Teenager, lernten sich besser kennen und stellten auch eine Tradition auf,„Spasamento“, das jeden Abend stattfinden würde. Es bedeutet, jeden Abend abhängen und gemeinsam Spaß haben
Am Donnerstag startete das offizielle Programm in der italienischen Partnerschule vor Ort. Zunächst präsentierten die einzelnen Nationen ihre im Vorhinein vorbereiteten Videos zum Thema „Music and poetry“. Jede Nation präsentierte ihre eigene Interpretation der Bedeutung von „Music and Poetry – Caress the soul“. Anschließend wurden wir in die Gruppen vom Vortag aufgeteilt, wo wir intensiv über die Bedeutung von Musik und Poesie diskutierten und dies im Anschluss zusammentrugen. Wir aßen alle zusammen in einem sehr leckeren Restaurant und der Nachmittag war dann voller Freizeit. Wir fuhren alle zurück ins Hotel und gingen zusammen an den Strand. Wir hatten richtig viel Spaß zusammen und danach fuhren wir zurück in die Stadt und schauten uns die schöne Altstadt an. Das Abendessen fand in einem weiteren Restaurant statt, welches nicht so lecker war wie das erste, wo wir jedoch eine Menge Spaß hatten und viel zusammen lachten. Nach der Ankunft war wieder „Spasamento“ angesagt.
Der Freitag begann mit einem Ausflug in ein ehemaliges Kloster in „Rocella Ionica“, welches eine Stunde entfernt war. Während der Busfahrt fuhren wir durch einen Nationalpark, welcher eine wunderschöne Landschaft hatte. Es sah urwüchsig, wild und unberührt aus. Von unseren kreativen Produkten, die wir im Vorfeld erstellt hatten, wurden dort einige besprochen und gezeigt. Anschließend wurden in einer Preisverleihung herausragende Werke gewürdigt, u. a. die Kurzgeschichte von Lavinia Wegmann. Das Mittagessen bestand aus vielen kleinen Leckereien. Danach fand eine unterhaltsame Rückfahrt statt, in welcher wir hitzig über viele Themen diskutierten. Nach der Ankunft zu Hause gingen wir Jungs einen Ball kaufen und spielten alle zusammen Fußball am Strand. Anschließend fand ein Folkloreabend statt. Jede Nation führte einen traditionellen Tanz oder ein traditionelles Lied auf. Es gab viel und gute Musik, die Trachten aus den anderen Ländern waren sehr eindrucksvoll und es herrschte sehr gute Stimmung und alle lachten und tanzten zusammen. Unser Steigerlied kam auch ganz gut an. Anschließend wurde gegessen und „Spassamento“ durfte auch nicht fehlen.
Am Samstag fand eine Gesprächsrunde mit fünf exzellenten Persönlichkeiten aus den Bereichen Musik, Geschichte, Kunst und Wissenschaft statt. Sie teilten persönliche Geschichten, gaben Einblicke in ihren Werdegang und beantworteten unsere Fragen. Es war eine inspirierende Begegnung mit Menschen, die mit Leidenschaft ihren Weg gegangen sind. Besonders beeindruckt hat uns die Geschichte der Lungenchirurgin Franca Melfi, die als erster Mensch einen Lungentumor mit einem Roboter entfernt hat.
Am Abend fand im Museum von Reggio Calabria die Abschlusszeremonie des Projekts statt. Es gab musikalische Beiträge aus verschiedenen Ländern, letzte Worte der eingeladenen Gäste und ein festliches gemeinsames Essen, bei dem alle nacheinander zusammenkamen.
Am Sonntagmorgen hieß es Abschied nehmen. Wir bereiteten unsere Abreise vor, verabschiedeten uns von neuen Freunden, tauschten Kontakte aus und blickten auf eine Woche zurück, die uns in vielerlei Hinsicht bereichert hat.
Das Thema der diesjährigen Fahrt war „Music and Poetry – caress of the soul“. Es wurde viel über das Thema diskutiert, nachgedacht, ausgetauscht und erklärt. Es fing damit an, dass jeder Teilnehmer entweder eine selbstgemachte Photographie, eine selbstgeschriebene Kurzgeschichte oder ein selbstverfasstes Gedicht zu diesem Thema einreichen musste. Dabei kamen schöne Ergebnisse heraus. Zudem reichte jede Nation ein fünfminütiges Video ein, was das Thema für sie bedeutet. Doch nicht nur vor dem Projekt beschäftigten wir uns mit dem Thema, sondern auch in Italien drehte sich alles darum. Wir hörten uns sehr viele Vorträge zu dem Thema an, präsentierten und diskutierten über die eingereichten Werke und auch in nationengemischten Gruppen tauschten wir uns aus. Da wir uns so viel mit dem Thema auseinandersetzten, haben wir gelernt, dass Musik und Poesie viel mehr als nur Entertainment sind. Sie sind nicht nur für einzelne Personen sehr wichtig, sondern auch für Gesellschaften und Kulturen. Musik und Poesie spiegeln Gefühle, die man nicht aussprechen kann, und sie dienen als Zufluchtsort für viele Personen. In vielen armen Ländern ist Musik tief in den Wurzeln der Kultur verankert. Zudem kreiert Musik Bindungen zwischen Personen, sei es durch gemeinsames Musizieren oder Hören gleicher Musik. Musik und Poesie dienen auch als Instrument, um gesellschaftliche Kritik zu äußern, und sie sind eine einzigartige Form, um Weltansichten zu vermitteln und verstehen zu können. Bei unserem Aufenthalt spielte insbesondere Musik eine wichtige Rolle. Es wurden Songs aus verschiedenen Ländern unter Teenagern ausgetauscht, neue Geschmäcker entdeckt und abends gemeinsam gesungen und so der Gruppenzusammenhalt gestärkt. Beim Karaokeabend zum Beispiel sangen alle zusammen und genossen den magischen Moment. Zudem wurde sich auch viel über Literatur ausgetauscht. Es wurden Buchempfehlungen weitergegeben und über Schriftsteller diskutiert. Auch beim Folkloreabend lernten wir die verschiedenen Kulturen durch traditionelle Musik besser kennen. Musik und Poesie sind Kunstrichtungen, die immer eine sehr wichtige Bedeutung für die Menschheit haben werden, da sie in Kulturen verankert sind, einzelne Personen anders berühren und eine wichtige Bedeutung in zwischenmenschlichen Beziehungen haben, wie wir in Italien deutlich spüren konnten.
Abschließend möchten wir ganz besonders Leonardo und seinem Team, den Organisatorinnen und Organisatoren vor Ort und Frau Felling danken, die uns den unvergesslichen Aufenthalt durch ihr tolles Engagement ermöglicht haben.
Henry Kraja und Aaron Portuondo Auwelaers (EF)