À la découverte d’une nouvelle culture

Von Mitte April bis Mitte Juni verlebten eine Austauschschülerin und ein Austauschschüler unserer Partnerschule in Amiens eine aufregende Zeit an unserer Schule. Wir freuen uns, dass es ihnen gut gefallen hat und sie ihre Erfahrungen für uns festgehalten haben:

Das deutsche Schulsystem: ein großer „Kulturschock“ (von Zadig Brimaye)

Während meines Austauschs in Deutschland habe ich viele neue Dinge sowie Erfahrungen gemacht – Deutschland und Frankreich sind zwei Länder, in denen es viele Gemeinsamkeiten gibt und die sich in vielen Aspekten ähnlich sind. Aber diese beide Länder haben auch viele Unterschiede in ihren Kulturen. Deswegen denke ich, dass ein Austausch von zwei Monaten eine sehr interessante Erfahrung für jeden ist. Ein Aufenthalt über einen längeren Zeitraum ist nämlich die beste Möglichkeit, um eine andere Sprache sowie eine andere Kultur kennenzulernen. Ich fand es sehr spannend, einen neuen Alltag zu erfahren. Am Anfang kann das natürlich ein bisschen schwierig sein, weil man eine völlige andere Kultur entdeckt. Für mich war das deutsche Schulsystem der größte „Kulturschock“, obwohl ich es schon kannte. Alles funktioniert anders als in Frankreich. Zuerst haben die Deutschen viel weniger Unterricht pro Tag. Sie haben nämlich Schule bis zwischen dreizehn und sechzehn Uhr. Außerdem dauert eine Unterrichtsstunde nur fünfundvierzig Minuten gegenüber fünfundfünfzig in Frankreich. Wir haben auch mehr Stunden in Frankreich: jeden Tag ungefähr von acht bis siebzehn Uhr. Außerdem geben die Lehrerinnen und Lehrer in jedem Fach ungefähr die gleiche Menge an Hausaufgaben. Dann sind auch die Techniken anders, mit denen die Schülerinnen und Schüler lernen. In Frankreich schreiben die Schüler immer viel. Der Lehrer redet viel, hält oft einen Vortrag und die Schülerinnen und Schüler stellen Fragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Es gibt in Deutschland viel mehr Interaktion zwischen den Lehrenden und den Schülerinnen und Schülern; der Unterricht basiert auf dem Mündlichen. Die Deutschen machen viel mehr Vorstellungen oder Debatten. Ein anderer Unterschied liegt darin, dass in Frankreich viel mehr Menschen an der „vie scolaire“ beteiligt sind. Ihre Aufgabe besteht darin, die Schülerinnen und Schüler zu beaufsichtigen und auch für Konsequenzen zu sorgen. Sie stehen am Schuleingang und müssen überprüfen, dass wir nicht verspätet zur Schule kommen und gut im Unterricht ankommen. Das alles gibt es in Deutschland nicht. Hier machen die Lehrerinnen und Lehrer alles. Meiner Meinung nach haben die beiden Systeme Vorteile und Nachteile, aber ich denke, dass keines besser ist als das andere.

Die Entdeckung eines anderen Alltags (von Maya Foucoult)

Mir ist während meiner zwei Monate in Deutschland aufgefallen, dass die Leute in Deutschland einen ganz anderen Alltag haben. Die Jugendlichen sind nämlich weniger in der Schule als in Frankreich. Deshalb haben sie mehr Freizeit, um auch anderes zu machen. Viele Jugendliche arbeiten manchmal nach der Schule, damit sie ein bisschen Geld verdienen können. Zum Beispiel die Schwester meiner Austauschpartnerin bietet Akrobatikkurse an. In Frankreich kenne ich nur wenige Jugendliche, die arbeiten, und meistens ist es nicht regelmäßig. Wir haben nämlich weniger Freizeit dafür. Mit dieser Freizeit können die Deutschen auch Aktivitäten machen, wie zum Beispiel Sport treiben oder Musik spielen. Alle Jugendlichen meiner Klasse in Deutschland machen Aktivitäten nach der Schule und meistens mehrere Male pro Woche. Wenn ich in Frankreich bin, verbringe ich viel Zeit in der Schule und komme spät nach Hause. Deswegen habe ich leider keine Zeit, um eine Aktivität zu machen. Außerdem habe ich beobachtet, dass die Essgewohnheiten in Deutschland andere sind. Die Deutschen essen nicht in der Mensa, sie müssen das Essen mitbringen. In Frankreich haben wir eine Mensa, in der wir jeden Mittag essen. In Deutschland gibt es eine Cafeteria, wo man essen kann, aber nicht alle essen dort. Am Wochenende haben wir oft nur Frühstück und Abendessen gegessen, während man in Frankreich auch mittags isst. Dazu habe ich festgestellt, dass es in Deutschland viele Vegetarierinnen und Vegetarier gibt, im Gegensatz zu Frankreich, wo es nicht so viele Vegetarierinnen und Vegetarier gibt. Meine Gastfamilie ernährt sich zum Beispiel vegetarisch. Deshalb steht dies auch auf der Speisekarte, in welchen Gerichten sich Fleisch befindet, damit die Menschen einfacher entscheiden können. Dann habe ich gesehen, dass die Deutschen weniger zum Fleischer oder Käsehersteller einkaufen gehen, sondern mehr in den Supermarkt. Obwohl man viele Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich findet, haben Zadig und ich unseren Austausch sehr genossen. Das Ziel eines Austausches ist es, eine andere Kultur und einen anderen Alltag zu entdecken. Es war eine sehr schöne Erfahrung für uns, zwei Monate in Deutschland zu sein. Wir haben viel gelernt, und, wenn es möglich wäre, das noch einmal zu machen, dann werden wir nicht zögern.

 

 

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